Magendarmzentrum Aare

Radio-Onkologie
(Strahlentherapie)

Welche Aufgabe hat die Radio-Onkologie?

Die Radioonkologie ist die Lehre über die Behandlung von bösartigen Tumoren durch Strahlentherapie. Dazu wird sehr energiereiche Strahlung, meist Röntgenstrahlung verwendet. Sie kann als alleinige Therapie oder in Kombination mit anderen Therapien wie Chemotherapie, Immunotherapie oder Chirurgie zur Anwendung gelangen. In Kombination mit Chirurgie erfolgt die Strahlentherapie heutzutage bevorzugt vor der Operation. Sie hat dann den Vorteil, dass Tumore vor der Operation zum Schrumpfen gebracht und damit einfacher und zuverlässiger entfernbar werden. So resultieren bessere onkologische und funktionelle Langzeitergebnisse.

Ablauf einer Bestrahlungstherapie

Erstgespräch

Zum Informationsgespräch werden Sie von uns mündlich oder schriftlich eingeladen. Bei diesem Gespräch wird der Radio-Onkologe oder die Radio-Onkologin mit Ihnen über Ihre Erkrankung sprechen, Sie untersuchen und Ihnen die Strahlentherapie genau erläutern. Wenn eine kombinierte Behandlung mit Chemotherapie (Radio-Chemotherapie) geplant ist, werden Sie darüber informiert und Ihre Termine mit der medizinischen Onkologie abgestimmt.

Vorbereitungen

Für die Erstellung eines individuellen Bestrahlungsplanes ist es meistens notwendig, ein Planungs-Computertomogramm anzufertigen. Dabei werden Sie in einer speziellen Lagerungshilfe durch ein Computertomogramm gefahren. Sie werden dann bei jeder Bestrahlung so gelagert. Wir benutzen dafür spezielle Vakuumkissen oder andere Lagerungshilfen, damit Sie eine möglichst bequeme Lage immer genau gleich einnehmen.

Bestrahlungsplanung

Der behandelnde Arzt zeichnet auf dem Planungs-CT in jeder Schicht die zu bestrahlende Region ein. Auch gesunde Organe, die in der Nähe liegen, werden zur besseren Schonung eingezeichnet. Anschliessend wird die Dosisverteilung der Bestrahlung und die Feldanordnung in einem dreidimensionalen Plan festgelegt. Es wird grösster Wert auf die Schonung gesunden Gewebes gelegt.

Simulation

Der fertige Bestrahlungsplan wird etwa eine Woche nach dem Planungs-CT an Ihnen überprüft. Wir tun dies mit einer Röntgenanlage (dem Simulator), welche die gleichen Abmessungen hat wie ein Beschleuniger. Unter Durchleuchtung werden die einzelnen Bestrahlungsfelder kontrolliert und auf Ihrem Körper mehrere Markierungen angebracht. Die Markierungen dienen der genauen Lagerung und werden bei jeder Bestrahlung wieder zur Einstellung benötigt.

Erste Bestrahlung

Sie erfolgt normalerweise ein bis zwei Tage nach der Simulation. Alle Einstellungen werden nochmals überprüft, es werden verschiedene Kontrollaufnahmen zur Lagerung der einzelnen Bestrahlungsfelder angefertigt. In manchen Fällen ist es auch notwendig, am Linearbeschleuniger ein Conebeam-CT zur Lagekontrolle durchzuführen. Diese erste Bestrahlung dauert etwas länger als die folgenden, die nur wenige Minuten erfordern.

Weitere Bestrahlungen

Die für eine bestimmte Erkrankung erforderliche Gesamtdosis muss im allgemeinen in kleinen Einzeldosen verabreicht werden, um Nebenwirkungen am gesunden Gewebe möglichst gering zu halten. Die Bestrahlungen werden normalerweise fünfmal pro Woche (Montag bis Freitag) ambulant durchgeführt. Eine ganze Bestrahlungsserie, für die Sie einen Terminplan erhalten, dauert meist mehrere Wochen. Während der Bestrahlungsserie erfolgt mindestens einmal pro Woche ein Arztgespräch, bei dem weitere Fragen und Verhaltensempfehlungen besprochen werden.

Ende der Behandlung

Bei Ende der Bestrahlungsserie führen wir mit Ihnen ein Abschlussgespräch durch, in welchem wir über den weiteren Therapieablauf sprechen. Sie erhalten einen Termin für die Nachkontrolle, die ca. sechs Wochen nach Ende der Radiotherapie stattfinden soll. Die zuweisenden und weiterbehandelnden Ärzte werden über Ihre Therapie schriftlich informiert.